Das nur wenige Jahre zählende Leben der heiligen Teresa Margarita war, so könnte man sagen, nichts anderes als der stete Aufstieg eines reinen Herzens zu Gott.
Ihre lautere Seele strebte von sich aus zu Gott, weil sie überzeugt war, dass sie nur in ihm Ruhe finden konnte. Ihre große Reinheit verband sich mit einer tiefen Demut; sie liebte es, unbekannt zu sein und für nichts gehalten zu werden. … Durch die Reinheit des Herzens und die Demut des Geistes verdiente sie, zur höchsten Liebe empor gehoben zu werden. In kurzer Zeit wuchs sie in dieser Liebe so sehr, dass sie in einem seraphischen Feuer entbrannte. Sie konnte kaum von Gott reden, ohne dass ihr Gesicht aufleuchtete. Ihrer Liebe zu Gott entsprach auch eine glühende Liebe zu den Mitmenschen, besonders zu den armen Sündern … Ihren Mitschwestern, besonders den Kranken unter ihnen, war sie in dienender Güte und Selbstverleugnung so zugetan, dass sie einem Engel der Liebe gleichkam....
Gegen Ende ihres Lebens war sie als echte Tochter der heiligen Mutter Teresa und treue Schülerin des heiligen Johannes vom Kreuz durch ihre mystischen Leiden, die durch die Glut ihrer Liebe hervorgerufen wurden, zu einem lebendigen Abbild ihres gekreuzigten Bräutigams geworden. … Je größer nämlich die Liebe ist, desto geringer erscheint sie sich selbst. Durch dieses innere Martyrium ist die Seele mit Christus ans Kreuz geschlagen und erwirbt für sich und für andere umso reichere Früchte der Erlösung.
Aus der zweiten Lesung der Matutin im Proprium des Teresianischen Karmel