Karmel Rödelmaier

Maria Magdalena kniet verzweifelt, trostlos. Ein grausamer Tod hat ihr das Liebste genommen. Nur ein Grab ist geblieben. Viele von uns kennen diese und ähnliche Situationen. Verlorene Arbeitsplätze, zerbrochene Beziehungen, schwere Krankheiten, plötzliche Todesfälle. Alles scheint ausweglos, hoffnungslos, zum Verzweifeln. Es ist zum Weinen aus Trauer, Angst oder auch aus Wut. Wie Magdalena werden wir zu Boden gedrückt, erkennen nicht mehr, was vor Augen steht, weil Tränen blind machen. Wer oder was kann uns herausreißen, uns befreien und wieder aufrichten?

Als Christen glauben wir, dass es die Liebe Gottes schafft, die uns im Auferstandenen begegnet und neue Hoffnung schenkt. Dietrich Bonhoeffer, der am 9. April 1945 in Flossenbürg ermordet wurde, bekannte: „Wer Ostern kennt, kann nicht verzweifeln. Von der Auferstehung Christi her kann ein neuer, reinigender Wind in die gegenwärtige Welt wehen.“ Wie viele andere mutige Bekenner sollte er endgültig zum Schweigen gebracht werden. Doch noch heute trösten uns seine hoffnungsvollen Worte, dass wir „von guten Mächten wunderbar geborgen“ sind.

Und vielleicht haben Sie auch schon die Erfahrung gemacht, dass Sie weinend und trauernd am Sarg oder Grab eines lieben Verstorbenen standen und plötzlich dessen liebevolle Nähe spürten, wussten, Sie sind nicht allein, es gibt ein Wiedersehen. Denn der Tod, das Grab ist nicht das Ende. Durch die Auferstehung Christi wurde uns ewiges Leben geschenkt. „Das Beste kommt noch!“ Dabei ist uns keine heile Welt versprochen. Es geht nicht ohne Leid und Tränen. Deutlich trägt der Auferstandene auf dem Bild die Wunden an den Füßen und das Kreuz im Heiligenschein. Doch gerade den Trauernden wendet sich Gott liebevoll mit der Frage zu: „Warum weinst du?“ Von jenseits der Todesgrenze werden wir beim Namen gerufen (Franz Kamphaus), ist uns ewiges Leben verheißen. Dabei spielt es keine Rolle, wie alt wir sind. Von der Empfängnis an sind wir wegen der Auferstehung Christi zu seiner Herrlichkeit berufen.

Doch dieses Ziel können wir nur erreichen, wenn wir uns nicht ans irdische Glück klammern. Auf dem Bild streckt Magdalena sehnsuchtsvoll die Hand nach der aus, die Jesus ihr liebevoll entgegenhält. Doch sie durfte Jesus nicht berühren. Er musste erst zum Vater aufsteigen, in seine Herrlichkeit eingehen. Nur dort ist er für uns erreichbar. Wir müssen suchen, was droben ist (Kol 3, 1). Joseph Ratzinger, jetzt Papst em. Benedikt XVI., formulierte: „Nachfolge heißt, den ganzen Weg annehmen, hineingehen in das, was oben ist, in das Verborgene, das das Eigentliche ist: in die Wahrheit, in die Liebe, in die Gottes-Kindschaft. Es ist Hineingehen in das Verborgene, um in dem wahren Sich-Verlieren das Menschsein zu finden. Das bedeutet zugleich, jenen Vorrat an Freude zu finden, dessen die Welt so dringend bedarf.“

Mit Maria Magdalena sind wir Christen gesandt, diese Freude den Brüdern und Schwestern zu überbringen, Zeugnis zu geben von der Auferstehung und dem neuen Leben, das daraus erwächst.

Engel von Margot Bickel

Engel,                                                           

in meiner Nähe                                             

unsichtbar                                                     

nicht greifbar                                                

verborgen                                                      

dennoch wirklich                                          

in meinem Leben 

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Teresa Margarita Redi

 

 

 

 

O Seelen, geschaffen nach dem Bild Gottes, kommt, Jesus Christus zu lieben.

 Hl. Teresa Margarita Redi (1747 - 1770)

 

 

 

 

 

Geistlicher Impuls

Die Liebe Christi drängt uns – Aus den Akten zur Heiligsprechung

Das nur wenige Jahre zählende Leben der heiligen Teresa Margarita war, so könnte man sagen, nichts anderes als der stete Aufstieg eines reinen Herzens zu Gott.

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Tag und Nacht im Gesetz des Herrn betrachten.

Hl. Albert v. Jerusalem